Im Juni 2014 wurden, in unserem bestehenden Weingarten Kräften, die ersten 490 Stöcke mit der Sorte Lindenblättriger (Harslevelü) veredelt und im Jahr 2015 folgten noch einmal 490 Stöcke. Die erste Lese im Herbst 2015 erbrachte rund 400 Flaschen, die zweite Lese im Herbst 2016 füllte 700 Flaschen. Die Trauben wurden von Hand gelesen und die Weißweinmaische hatte über 24 Stunden Kontaktzeit mit dem Saft bevor gepresst wurde.
Der Saft wurde im kleinen Akazienholzfass vergoren und nach der Lagerung auf der Vollhefe wurde Anna Blume im März 2017 in Flaschen gefüllt.
2017: Download “Anna Blume 2017”
2018: Download “Anna Blume 2018”
2019: Download “Anna Blume 2019”
2020: Download “Anna Blume 2020”
2022: Download “Anna Blume 2022”
2023: Download “Anna Blume 2023”
Lindenblättriger, ein Teil des versteckten Reichtums unseres Weinlandes an Sortenvielfalt und eine mögliche Antwort auf die klimatischen Veränderungen. Der Lindenblättrige war im pannonischen Raum eine dominierende Sorte von hoher Qualität, denn nicht umsonst ist diese Sorte eine Grundlage des weltbekannten Tokajers. Die Sorte verlor an Anbaufläche 1921/22 nach dem ersten Weltkrieg, als das Burgenland zum Staatsgebiet Österreich kam und damals möglichst wenig an die ungarische Vergangenheit erinnern sollte. In den 1960er Jahren, wo es großräumig zur Kulturumstellung auf Hochstamm und eine extensivere Bewirtschaftung kam wurde vielerorts der Lindenblättrige durch andere Sorten bei Neupflanzungen ersetzt, auch dürfte seine späte Reife und eine gewisse Pilzanfälligkeit den Winzern die Entscheidung erleichtert haben auf diese Sorte zu verzichten. Vom Gesetzgeber wurde 1985 bestimmt, welche Sortenfür die Qualitätsweinerzeugung zugelassen sind. Damals hatte diese alte Sorte bereits so an Popularität und Anbaufläche verloren, dass das österreichische Weingesetz den Lindenblättrigen nicht im Rebenverzeichnis aufgenommen hat und daher kann er nur als Wein auf den Markt kommen ohne einen Hinweis auf Rebsorte, Jahrgang und Weinbaugebiet.
Ampelografische Beschreibung der RebsorteLindenblättriger
Synonyme: Harslevelü in Ungarn; Lipovinain Slowakei und Tschechien;
Herkunft: Alte ungarische Sorte. Wahrscheinlich durch natürliche Befruchtung entstanden.
Ordnung: Vitis vinifera -convarietas pontica -subconvar. balcanica -provar. microcarpa -subconvar. zemplenica
Geschichte: Kam in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Kultivierung.
Verbreitung: Ursprünglich in allen Weinbaugebieten der Monarchie verbreitet. Heute ist die Sorte leider deutlich zurück gedrängt worden. Man findet sie jedoch an den Hängen um Tokaj, oft auch gemischt gepflanzt mit Furmint. Kleinere Flächen finden sich auch im Erlauer Gebiet, an den Hängen um Matra und rund um Villany.
Beschreibung: Starkwachsende Sorte mit einer mittleren Anzahl aufrecht stehender Ruten. Das Internodium ist gelblichbraun gefärbt, teils gemustert, auffällig gefurcht, rau, mittellang, mitteldick, walzenförmig. Der Knoten ist etwas dunkler gefärbt. Das Auge istmittelbraun, zugespitzt, mittelgroß. Der junge Trieb ist filzig wollig überzogen, rötlich-grün. Die Triebspitze ist ebensofilzig wollig, grün; die Blattfläche zeigt sich konkav gedehnt.Der Blütenstand ist dreifach verzweigend. Die Blüte ist bi-geschlechtlich, kugelförmig mit mittelgroßem Fruchtknoten. Das Blatt ist mittelgroß, kaum gelappt, so lang wie breit, wellig, grasgrün, fest, fettig, kaum glänzend. Die Schulterbucht ist mitteltief, offen. Blattoberfläche glatt, Unterseite wollig behaart. Der Blattrand ist spitz gezahnt. Der Stiel ist wollig, bräunlich-grün, kurz.Die reifende Traube ist astig, locker, sehr lang, sehr groß mit langem Traubenstiel. Die Beere ist rund, klein, weiß, gepunktet, kaum bereift, vielkernig. Das Fruchtfleisch ist weich, saftig, schmelzend. Der Geschmack ist neutral, die Schale mitteldick. Der Kern ist länglich, klein, kastanienbraun. Sprießt und blüht eher zu mittlerem Zeitpunkt, reift spät. Braucht daher eine lange Vegetationszeit.
Biologische Eigenschaften: Eine starkwüchsige Sorte mit guter Fruchtbarkeit, gutem Ertrag und hohem Zuckerbildungsvermögen. Lange Ertrags-und Lebensdauer. Etwas frost-und trockenheitsempfindlich. Die Pilzempfindlichkeit ist hoch.Muss unbedingt ausgedünnt werden auf 4 bis 6 Trauben pro Stock. Zur Bestimmung des Lesezeitpunkts ist sowohl der Farbumschlag von grünlich auf strahlend gelb zu beachten und es sollte ein besonderes Augenmerk auf die Säure gelegt werden. Da diese sehr lange hoch ist und ab Erreichen der physiologischen Reife rapide abnimmt. Mit dem Verschwinden der Säure nimmt auch das feine Aroma ab.
Technologische Charakteristik: Handlese ist durch den Traubenaufbau günstig und geht rasch voran. Auf das Rebeln sollte verzichtet werden da die Trauben ein sehr langes Stielgerüst aufweisen. Eine Ganztraubenpressung mit vorangegangener Quetschung und Maischestandzeit ist von Vorteil da die Beeren ohne ausreichenden enzymatischen Aufschluss sehr klebrig, glitschigdie Abflusskanäle der Presse verlegen und dadurch der Saftabfluss behindert wird.
Weincharakteristik: Der Lindenblättrige bringt durch seine extrem späte Reife im Oktober und seine moderate Zuckerbildung die besten Voraussetzungen für einen Wein mit moderaten Alkoholwerten bei einer lebendigen, frischen Säurestruktur. Die Sorte ist daher eine geradezu perfekte Strategie im Hinblick auf den Klimawandel. Geruch und Aroma erinnern an Lindenblüten, Heu und Mandeln. Mit zunehmender Reife entwickelt sichein Hauch von Ringlotten und Quitten, und so erinnert er ein wenig an Riesling. Die frische und strahlige Säure macht den Wein lebendig, erst beim zweiten Schluck lässt er seine Tiefe erkennen, zeigt aber dann mit der Zeit erst seine wahre Größe
Wirtschaftliche Charakteristik: Sehr wertvolle Produktionssorte. Die Auspflanzung sollte lokalgefördert werden.
Frau Lindenblatt
Im Juni 2014 wurden, in unserem bestehenden Weingarten Kräften, die ersten 490 Stöcke mit der Sorte Lindenblättriger (Harslevelü) veredelt und im Jahr 2015 folgten noch einmal 490 Stöcke. Die erste Lese im Herbst 2015 erbrachte rund 400 Flaschen. Die Trauben wurden von Hand gelesen und die Weißweinmaische hatte über 24 Stunden Kontaktzeit mit dem Saft bevor gepresst wurde. Der Saft wurde im kleinen Akazienholzfass vergoren und nachder Lagerung auf der Vollhefe wurde die Frau Lindenblatt im Dezember 2015 in Flaschen gefüllt.